Die Verwendung von Schalenfibeln in der Frauentracht der Wikingerzeit
Historische Funde von Schalenfibel aus der Vendelzeit und frühen Wikingerzeit

Die Schalenfibel der Wikinger wird aufgrund ihrer typischen Form oft auch Ovalfibel oder
Schildkrötenfibel genannt und findet sich ausnehmend häufig in den Frauengräbern der Wikingerzeit.
Dieser Typ von Fibel war ein wichtiger und
typischer Bestandteil der wikingerzeitlichen Frauentracht zwischen 700 und 1000 n. Chr. im gesamten skandinavischen Raum.
Letzten Endes tauchen Schalenfibel auch überall dort im archäologischen
Fundmaterial auf, wo sich die Wikinger einst niedergelassen hatten, so in England und Irland, in der Normandie und in Russland.
Die Schalenfibeln der Vendelzeit
Bereits schon in der Vendelzeit, jener historischen Epoche zwischen
550 und 800 n. Chr., die der Wikingerzeit unmittelbar vorausging, wurden die für die Frauentracht der Wikinger so typische Ovalfibeln getragen, die auch unter den Namen Schildkrötenfibeln oder Schalenfibeln bekannt sind.
Schalenfibeln findet man im gesamten
skandinavischen Siedlungsgebiet von Dänemark über Schweden und Norwegen bis zum Baltikum und sogar in Russland, doch hauptsächlich im nördlichen Norwegen, im südlichen Schweden, auf Gotland und Bornholm.

Während die Schalenfibeln in der Wikingerzeit als ein essenzieller Bestandteil der Frauentracht
immer im Paar unter den Schultern getragen wurden, so gilt dies noch nicht für die Vendelzeit, in der die Schalenfibel stattdessen als Einzelfibel in der Mitte der Brust getragen wurde.
Erst gegen Ende der Vendelzeit um 750 n. Chr. finden sich in Gräbern auch
paarweise Fibeln, zuvor wurden diese Schalenfibeln nur als Einzelobjekte verwendet und dienten noch nicht wie in der Wikingerzeit dazu das Frauengewand auf den Schultern zu verschließen.
Die Schalenfibeln der Vendelzeit war nur
4 bis 8 cm groß und hatte eher flache Dekorationen, während die Schalenfibeln der Wikingerzeit sehr stark profiliert sein konnte und eine beachtliche Größe erreichten.
Erst gegen 750 am Übergang zur Wikingerzeit treten auch größere Schalenfibeln auf. Typisch für die Schalenfibel der frühen Wikinger-Zeit sind kauernde
Tierfiguren sowie verschlungenes Knoten- und Rankenwerk.
Es kommen jedoch auch völlig
plane Schalenfibeln ohne jegliche Dekoration vor, die hauptsächlich im schwedischen Mälargebiet und in Norwegen verbreitet waren, wie das Beispiel eines Fundes aus Tromsö.
Wie schon in der Vendelzeit, so wurde auch die Schalenfibel in der Wikingerzeit durch ein aus
Wachs modelliertes Positiv und den Guss in verlorener Tonform aus einer Kupferlegierung wie Messingbronze gefertigt, wobei vereinzelt verzinnte und sogar vergoldete Schalenfibeln im Fundmaterial auftreten.
Die auf der Rückseite befestigte Nadel war hingegen generell aus
Eisen oder Stahl gefertigt. Bereits in der Vendelzeit gab es eine Reihe sehr verbreiteter Typen von Schalenfibeln und man kann 14 verschiedene Typen unterscheiden.
Die Schalenfibeln der Wikingerzeit

Mit Beginn der Wikingerzeit um
800 n. Chr. kam es schließlich zu einer regelrechten Massenfertigung von Schalenfibeln.
Besonders typisch für die ausgehende Vendelzeit und frühe Wikingerzeit ist eine Form verschiedener Schalenfibeln in Gestalt von
kauernden Tieren, die entfernt an Küchenschaben erinnern.
Diese spezielle Schalenfibeln waren besonders in der Zeit zwischen
700 und 770 n. Chr. üblich und heben sich von anderen Schalenfibeln durch ihre eigentümliche Gestaltung deutlich ab.
Besonders in Uppland und auf Gotland entwickelten sich die
künstlerischen Dekorationsformen auf einem hohen Niveau zu dem nach dem Ort Vendel benannten Kunststil, in dem kostbare Fibeln und Beschläge sowie einmalige goldenen Pressbleche geschaffen wurden.
In der Wikingerzeit wurde die Schalenfibel schließlich zu einem herausragenden Merkmal der skandinavischen Frauentracht. Neben aufwändig gearbeiteten Schalenfibeln mit fein herausgearbeiteten Ornamenten kamen jedoch ebenso schlecht gegossene, grob gestaltete Exemplare aus minderwertigerem Material vor.
Zumeist waren die Schalenfibel der Wikinger aus Bronze gegossen und manchmal auch ganz oder zum Teil versilbert. Es finden sich aber auch Schalenfibeln aus purem Silber und sogar vergoldete Exemplare.
Es gab sogar einfache Schalenfibeln aus Zinn. So gaben Material und Fertigungstechnik dieses Wikingerschmucks als Statussymbol deutlichen Aufschluss über die soziale Stellung der Besitzerin.
Häufig wurde auch eine bewährte Form immer und immer wieder kopiert und war am Ende durch die vielen Nachgüsse kaum noch als die ursprüngliche Ausgangsform zu erkennen. So findet sich eine nach Jan Petersen als Typ 51 bezeichnete Schalenfibel fast überall in den Wikinger-Gebieten und stellte nahezu die Hälfte des Fundmaterials.
Neben den typischen Ovalfibeln kamen im Osten Skandinaviens, in Finnland und in den baltischen Gebieten, auch spitzovale Formen sowie gänzlich andere Fibeltypen vor, wie die Dosenfibel oder die Tierkopffibel der gotländischen Frauentracht, die jedoch nur lokal verbreitet waren und sich von der Mehrzahl der Fibeln zur Wikingerzeit abhoben.
Teile des Bildmaterials mit freundlicher Genehmigung von Martin Rundkvist u.a. aus der Publikation Domed Oblong Brooches of Vendel Period Skandinavia.
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Alle Schalenfibeln in unserem Angebot werden aus hochwertiger Bronze gefertigt und sind auch in echt versilberter Ausführung erhältlich.
Buckelfibel der Vendelzeit
Dieser ausdrucksvolle
Buckelfibel in Form eines kauernden Tieres ist einem historischen Vorbild aus Norwegen nachgebildet und datiert in die späte Vendelzeit oder frühe Wikingerzeit.
Buckelfibeln mit fast identischer Gestaltung sind auch von weiteren historischen Funden bekannt, so auch aus Oldenburg und Bornholm.
Die Wikinger-Buckelfibel hat die Maße 6,3 x 3 cm und ist aus Bronze oder in echt versilbert erhältlich.
Schildkrötenfibel von Saltvik
Das historische Vorbild für diese wikingerzeitliche
Schildkrötenfibel stammt aus dem 9. Jh.
Die Schalenfibel wurde detailgetreu nach einem schwedisch-finnischen Original gefertigt, das aus dem Ort Saltvik auf der schwedischen Insel Åland stammt.
Diese Schildkrötenfibel ist mit 6 x 4 cm relativ klein und damit weniger schwer als ihre großen Schwestern.
Spitzovale Schalenfibel aus Karelien
Diese spitzoval geformte
Schalenfibel im sogenannten Jellingestil wurde nach einem finnischen Fund aus Karelien gefertigt, der auf das des 9. Jh. datiert.
Wikinger-Schalenfibel in spitzovaler Form waren besonders typisch für den finnischen und baltischen Raum und finden sich daher häufig in diesen Gebieten.
Ovalfibel aus Finnland
Diese schöne Replik einer
Wikinger-Ovalfibel im Jellingestil des 9. Jh. basiert auf einem finnischen Fund aus Karelien.
Ovalfibeln mit diesem Dekor sind von verschiedenen Fundorten nicht nur aus Finnland bekannt.
Die Ovalfibel misst 6 x 3,8 cm und ist aus Bronze und in versilbert erhältlich.
Schalenfibel vom Typ 51
Nachbildung einer wikingerzeitlichen
Schalenfibel aus dem 9. Jh. in außerordentlich sorgfältiger und in detailreicher Durchbruchsarbeit in 8 x 5,5 cm.
Das historische Vorbild für diesen ausdrucksvollen Wikingerschmuck wird nach der Klassifikation des Archäologen Jan Petersen als Schalenfibel vom Typ P 51 bezeichnet. Diese Schalenfibel ist besonders im westnorwegischen Raum vertreten, sie war aber so verbreitet, dass sie im Fundmaterial der Wikingerzeit fast die Hälfte aller Schalenfibeln ausmacht.
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