Die Fibeln aus dem Sortiment von Pera Peris
In unserem Onlineshop können Sie einen breite Auswahl an mittelalterlichem Schmuck kaufen. In der Schmuck-Kollektion von Pera Peris – Haus der Historie finden Sie detailgetreue Repliken mittelalterlicher Fibeln und hochwertige Nachbildungen von Broschen als Museums-Repliken aus verschiedenen Epochen des Mittelalters.
Unsere Fibeln und Gewandpangen werden aus hochwertiger Schmuckbronze gefertigt und zeichnet sich durch eine besonders schöne, rotgoldene Bronzelegierung aus. Auch in versilbert können Sie unsere Fibel-Repliken kaufen, wobei wir unseren Schmuck mit einer extra starken Silber-Schicht von bis zu 10 Mg versehen.
Zusätzlich sind die meisten unserer Schmuckstücke mit einem speziellen Anlaufschutz versehen, der gewährleistet, dass die glänzende Bronze nicht oxidiert und nachdunkelt bzw. das Silber nicht schwarz wird. und Sie über lange Zeit Freude an Ihrem Schmuck haben werden.
Wissenswertes zu mittelalterlichen Fibeln
Fibeln stellten seit der
Bronzezeit einen beträchtlichen Teil des Fundmaterials dar, denn Sie wurden über Jahrtausende hinweg zum Verschließen der Kleidung gebraucht.
Das
Mittelalter ist die letzte Epoche, in der die Verwendung der Fibel als Gewandverschluss noch in einigen Gebieten Europas üblich ist. So treten auch in dieser Zeit verschiedene Fibelformen auf.
Als wichtigster Vertreter
mittelalterlicher Gewandspangen sind die Scheibenfibel und die Bügelfibel zu nennen. Daneben gibt es Sonderformen wie die frühmittelalterliche S-Fibel, die Tierfibel und Adlerfibel sowie die Ringfibel, die sich im hohen Mittelalter zur Fürspange wandelt oder die spätmittelalterliche Agraffe.
In Nordeuropa entstanden nach den Wirren der
Völkerwanderungszeit im Laufe des 7. Jh. völlig andere Fibelformen als auf dem Kontinent oder in England, darunter am häufigsten Scheibenfibeln und Ringfibeln, als auch Kleeblattfibeln und ovale Schalenfibeln sowie gegen Ende der Wikingerzeit durchbrochene Plattenfibeln, die alle keine Entsprechungen bei den kontinentalen Völkerschaften hatten und auf den Norden beschränkt blieben.
Wurden während der
Merowingerzeit noch sehr oft Scheibenfibeln und Bügelfibeln zusammen als Bestandteil der Vierfibeltracht getragen, so sind im Vergleich zu Nordeuropa aus der nachfolgenden
Karolingerzeit nur noch sehr wenige Gewandspangen bekannt. Am häufigsten wurde hier noch eine Scheibenfibel in verschiedenen Ausprägungen getragen.
Die mittelalterliche Scheibenfibel
Obgleich Knöpfe im Frühmittelalter nicht unbekannt waren verschlossen die Menschen jener Zeit ihre Gewandung mit Gewandspangen, sog. Fibeln. Besonders häufig kamen dabei
Scheibenfibeln zur Anwendung, auch in Form von Plattenfibeln, im Grunde also ein runder oder asymmetrischer, flacher Grundkörper mit einer Nadelhalterung und einer gegenüberliegenden Nadelrast auf der Rückseite.
Scheibenfibeln waren bereits in
römischer Zeit weit verbreitet und konnten in jeder erdenklichen Form auftreten, darunter nicht nur solche in Form von runden Scheiben, sondern auch Schiffe, Tiere, Hakenkreuze und durchbrochene Trompetenformen.
Zu Beginn des Frühmittelalters ersetzte die Scheibenfibel teilweise die bislang übliche
Bügelfibel, bis diese am Übergang vom 6. zum 7. Jh. allmählich aus der Trachtensitte verschwand und von einer großen Scheibenfibel abgelöst wurde.
Diese bis über 5 cm große Scheibenfibeln waren im Frühmittelalter vor allem der
Frauentracht zugehörig, sehr viel kleinere Fibeln wurden seit der Karolingerzeit jedoch auch von Männern verwendet.
Jedoch waren die Nadelkonstruktionen oftmals so schwach, dass ein sicherer Verschluss der Kleidung in vielen Fällen nur unzureichend gegeben war.
Bei solchen Fibeln wird es sich mehr um eine Art Devotionalien gehandelt haben, ähnlich den heutigen Stickern, die man sich ans Revers pinnt.
Im Gegensatz zu den Fibeln der
Antike, die tatsächlich dazu dienten, Kleidung zu halten und entsprechend solide Nadelkonstruktionen hatten, dienten die mittelalterlichen Scheibenfibeln vom 8. Bis 11. Jh. scheinbar auch oft nur als eine Form von Erkennungszeichen innerhalb der Christenheit.
Denn sehr viele mittelalterliche Scheibenfibeln haben eine irgendwie geartete Form oder ein Bildnis mit einem christlichen Bezug, sei es ein einfaches Kreuz oder ein Jesus- bzw. Heiligenbildnis oder schlicht die Darstellung eines Tiers im christlichen Kontext, wie ein Lamm oder Löwe.
Um die Darstellung besonders zur Geltung zu bringen waren die mittelalterlichen Gewandschließen oft sehr farbenprächtig
emailliert. Frühere Scheibenfibeln waren hingegen oft mit Einlagen aus rotem Almandinen versehen, wohingegen spätere filigrane Verzierungen in Granulationstechnik haben konnten.
Üblicherweise waren die frühmittelalterlichen Fibeln aus einer Kupferlegierung wie
Bronze gefertigt oder bestanden teilweise auch aus reinem Silber.
Die Scheibenfibeln konnten dabei mit goldverzierte Einlegearbeiten und Schmucksteinen versehen sein, oder aber emailliert oder
tauschiert sein, oder hatten sogar eine Auflage aus Gold- oder Silberblech.
In der Wikingersiedlung Haithabu an der damaligen Grenze zum Frankenreich fand man zudem auch viele Fibeln aus einer Zinn-Blei-Legierung, die ein preiswertes Massenprodukt für die weniger begüterte Gesellschaft darstellten.
Waren die früheren Scheibenfibeln noch massiv gearbeitet waren, entwickelten sich die späteren Modelle des 11. und 12. Jh. zu dünnen Scheiben mit
Filigranzieraten oder eingravierten Mustern, zum Teil auch mit Einlegearbeiten aus Edelsteinen. Diese Fibeln stellen den Übergang zu modernen Broschen dar, welche nur noch eine schmückende Funktion hatten und ohne einen funktionalen Zusammenhang mit der Gewandung verwendet wurden.
Typen mittelalterlicher Scheibenfibeln
Die
gleicharmige Fibel war eine der frühesten Fibelformen im Mittelalter und bestand aus zwei durch einen Bogen miteinander verbundenen Fibelplatten, wobei diese sowohl plan als auch mit Ritzungen verziert sein konnten.
Die
Rosettenfibel ist durch eine größere oder kleiner Zahl von Rosettenblättern aus eingelegten Almandinen charakterisiert welche das Fibelzentrum umgeben. Sie war besonders in der Merowingerzeit üblich und wurde im Laufe des Frühmittelalters durch andere Fibeltypen abgelöst.
Bei den merowingischen
Adlerlfibeln und S-Fibeln waren die Zellstege wie bei der Rosettenfibel mit Einlegearbeiten aus Almandinen gefüllt. Diese Fibeln wurden in der Alemannischen Vierfibeltracht zusammen mit zwei Bügelfibeln getragen
Die
Rechteckfibel ist eine Brosche in rechteckiger Form, die häufige leicht eingezogene Seiten haben konnte. Sie wurde sowohl in Grubenschmelztechnik als auch in Zellenschmelztechnik gefertigt und kam auch als Gussfibeln vor.
Die
Blumenfibel ist eine massiv gegossene Fibel, die entfernt an eine Blume erinnert und meist im Zentrum mit einer erhabenen Fassung aus Emaille versehen ist. Ähnlich die Sternfibel, die an einen Stern erinnert und in der Mitte eine erhabene Fassung mit einer Perle aufweist
Die
Rädchenfibel ist nicht massiv gegossen, sondern hat kleine Durchbrüche in der Platte und gehört damit zu den sog. durchbrochenen Fibeln, wobei die durchbrochen Nadelplatte von um eine erhabene Fassung in der Mitte angeordneten runden Kreisen umgeben ist.
Die
Heiligenfibel ist eine Fibel mit der figuralen Darstellung eines Heiligen, der durch eine entsprechende Kennzeichnung über seinem Kopf charakterisiert wurde und zumeist in Grubenschmelztechnik ausgeführt war. Neben einfachen Heiligenfibeln sind auch Doppelheiligenfibeln und Engelsfibeln bekannt.
Die
Agnus Dei-Fibel zeigt das seit ältester Zeit im Christentum verbreitete Symbol für Jesus als Osterlamm und damit als ein Symbol für die Auferstehung Christi.
Die
Kreuzfibel ist eine mittelalterliche Brosche in Form eines Kreuzes, die als Gussfibel sowie als Grubenschmelzfibel gefertigt wurde und in mannigfaltigen Formen auftrat.
Die mittelalterliche Bügelfibel
Bügelfibeln waren im frühen Mittelalter zwischen dem 5. bis 7. Jahrhundert ein Bestandteil der germanischen Frauengewandung und wurden in der sogenannten
Vierfibeltracht paarweise übereinander im Schossbereich des Kleides getragen.Zwei kleinere Fibeln im Brustbereich ergänzten die Vierfibeltracht.
Im skandinavischen Raum datieren einige Varianten der Bügelfibel sogar bis in die Wikingerzeit.
Von ostgotischen Vorbildern ausgehend verbreiten sich die Bügelfibeln ab der zweiten Hälfte des 5. Jahrhunderts im gesamten germanischen Siedlungsraum.
Die ursprünglichen ostgermanischen Fibeln waren noch aus
Metallblech gefertigt und bestanden aus zwei Platten, die mit einem Bügel verbunden waren. Spätere Gewandschließen wurden aus einem Stück gegossen und bestanden zumeist aus Bronze, aber auch Silber und konnten häufig vergoldet sein.
Die frühesten Bügelfibeln waren häufig noch mit weit voneinander entfernt aufgebrachten Edelsteinen verziert, jüngere Exemplare mit
Almandinen oder Glas in Zellentechnik versehen, die spätesten hingegen hatten oft nur eine dekorative Tauschierung.
Je nach
Siedlungsraum unterscheidet man zwischen ostgermanischen, südgermanischen und nordgermanischen Bügelfibeln, die jeweils ihre eigene Charakteristik hatten.
Im südgermanischen Raum sind die kunsthandwerklich hochwertigsten Exemplare zu finden, wohingegen in den ostpreußischen Arealen eher degenerierte Formen auftreten.
In
Skandinavien fehlen Fünfknopffibeln völlig, dagegen findet man neben Bügelfibeln mit rechteckiger Kopfplatte auch typische Dreiknopffibeln. Im Norden finden sich darüber hinaus eigenständige Fibeltypen, wie die Rückenknopffibel und die Gleicharmfibel.
Die einzelnen Typen der Bügelfibel
Die
Dreiknopffibel entstand im 5. Jh. im Zuge der Völkerwanderungszeit aus der südrussischen Metallblechfibel, die selbst in Italien und Frankreich gefunden wurde, und wurde später aus massivem Guss gefertigt.
Dennoch war dieser Typus nicht allgemein verbreitet.
Anders als die Dreiknopffibel ist die
Fünfknopffibel vergleichsweise weit verbreitet und kam von Rußland bis Frankreich und von Italien bis England vor. Nur in Skandinavien ist sie nicht zu finden.
Die typische Fünfknopffibel hatte zumeist ein rhomboidisches Fußstück mit einem Tierkopf am Ende und konnte oft mit Almandinen oder Glasfluss versehen sein.
Eine späte Entwicklungsform der Fünfknopffibel ist die
Vielknopffibel, die sieben oder mehr Endknöpfe aufweisen konnte. Daneben gab es sog.
Vogelknopffibeln, bei denen die Endknöpfe in Form seitlich blickender Vogelköpfe ausgestaltet waren und die in Russland, Ungarn, Deutschland, Schweiz und Frankreich bekannt war.
Mit dem Ende der Merowingerzeit und einer veränderten Trachtensitte starb auch die Bügelfibel als Bestandteil der germanischen Tracht schließlich aus und wurde im Hochmittelalter durch andere Schmuckformen ersetzt.
Über die Fürspange
Eine Besonderheit stellt die Fürspange, auch
Fürspan genannt dar, eine Art Ringfibel, die nicht zur Familie der Scheibenfibeln gehört, aber einen wichtigen Platz unter den mittelalterlichen Fibeln einnimmt.
In Form von einem geschlossenen Ring oder einer Raute war sie am Rand oft auch mit christlichen Texten, oder einer entsprechenden Symbolik verziert.
Die Fürspange war zumeist aus Bronze oder Messing gefertigt und wurde hauptsächlich im 13. und 14. Jahrhundert verwendet um den
Halsausschnitt des mittelalterlichen Leibrocks zu verschließen und wurde sowohl von Männern wie Frauen getragen.
Viele Fürspangen waren dabei oft deutlich kleiner als 4 cm, oft sogar nur 1 bis 2 cm groß und dienten vermutlich nur zu rein dekorativen Zwecken am Halsausschnitt.
Wir hoffen, Ihnen hat dieser kleine Exkurs zu den Fibeln des Mittelalters gefallen und Sie finden vielleicht die ein oder andere Gewandspange nach Ihrem persönlichen Geschmack.
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